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Vietnamesischer Warzenmolch                          

Paramesotriton deloustali (Bourret, 1934)                        Film-Balz

Der Vietnamesische Warzenmolch ist eine für Nordvietnam endemische Art. Das beschriebene Vorkommen beschränkt sich auf  das Tam Dao Gebirge,  das Xin Man Gebiet und die Bezirke Cha Don, Ba Be und Van Ban. Die Höhenverbreitung reicht von 200 bis 1200 m NN. 

Ursprünglich wurde angenommen, das die Verbreitung der Art auf das Tam Dau-Gebirge - ein 60 km breites Gebiet - beschränkt sei.  Allerdings zeigte sich inzwischen, dass das besiedelte Gebiet deutlich größer ist. So wurden z.B.  im 350 km weiter nördlich gelegenen Ba Be-Nationalpark ebenfalls  Paramesotriton gefundenen, die zur gleichen Art gehören. Teilweise sind die Tiere der unterschiedlichen lokalen Vorkommen deutlich voneinander unterscheidbar. So z.B. die jüngst in Ha Giang gefundenen,  Paramesotriton deloustali ähnlichen Molche.

 

Er besiedelt klare, langsam fließende Bäche sowie wenige Flüsse - und hier typischerweise die mit subtropischer Vegetation beschatteten Bachkolke mit Tiefen von 0,2 bis 1 m und geeigneten Versteckmöglichkeiten. In den Bächen finden sich Bereiche mit Sand oder Schotter, Falllaub, Steinen unterschiedlichster Größe und zahlreichen Aushöhlungen. 

Die Tendenz zur aquatischen Lebensweise ist bei adulten Tieren stark ausgeprägt. 

Das Gebiet zeichnet sich durch milde Temperaturen und hohe Niederschlagswerte (besonders in den Sommermonaten) aus. Es werden Jahres-Durchschnittstemperaturen von 18 bzw. 21,5 °C angegeben; für den kältesten Monat (Januar) von 10 bzw. 11,5 °C und für den wärmsten Monat (Juli) von 30 bzw. 32,5 °C. Diese Extreme werden in den Fließgewässern natürlicherweise abgemildert.

In Tam Dao sinkt die Temperatur üblicherweise im November stark ab. Das leitet die Paarungszeit ein, die folglich in der kalten Jahreszeit liegt.

 

Die terra typica der Art liegt in dem kleinen Dorf Tam Dao, 900 m NN. Dort wird er von den Vietnamesen Ca Coc genannt - was soviel wie Krötenfisch bedeutet.

Von den Wochenendausflüglern aus Hanoi wird er als lebendes Mitbringsel gekauft.  Diese Glücksbringer werden mit Reis "gefüttert" was sie dann natürlich nicht lange überleben. Des weiteren werden sie auch heute noch zur Herstellung fragwürdiger, traditioneller Medizin pulverisiert. Eine weitere lokal begrenzte Bedrohung geht davon aus, dass in einigen Gebieten Gift- oder Elektrofischen betrieben wird. 

Das hat den Bestand teilweise lokal sehr dezimiert. 

Gegen natürliche Prädatoren schützen sich die Molche weitgehend durch eine Kombination aus Tarnung (dunkle Oberseite) und Warnung (leuchtende Bauchseite). Bei der Handhabung der Tiere (besonders bei Wildfängen) kommt es vor, dass sie in eine Starre verfallen. Die Augen sind dann geschlossen und es wird ein klebriges, nach Petersilie riechendes Sekret ausgeschieden, das vermutlich giftig ist. 

Im Lebensraum der Art wurde die Olivfarbene Kielrückennatter (Sinonatrix percarinata) nachgewiesen. Von dieser Schlange ist bekannt, dass ihre Nahrung zu einem großen Teil aus Fröschen besteht. Ob Paramesotriton deloustali durch seine Hautsekrete vor Nachstellungen der Wasserschlange geschützt wird, ist unbekannt.

Auch die Kaulquappen einer nicht näher bestimmten Froschart und Zackenerdschildkröten (Geoemyda spengleri) wurden in den Gewässern gefunden.

 

Entsprechend ihrer natürlichen Lebensweise, lässt sich der Vietnamesische Warzenmolch bei Sommertemperaturen von 20 bis 25 °C und Wintertemperaturen von 10 bis 15 °C in geräumigen, gut gefilterten Aquaterrarien mit einem Wasserteil von mindestens 100 * 40 * 40 cm, vielen Versteckmöglichkeiten und regelmäßigem Wasserwechsel halten. Wegen der Aggressivität - besonders unter Männchen in der Paarungszeit - sollten nie zwei Männchen in einem Becken vergesellschaftet werden. Allerdings kann auch aggressives Verhalten bei Paaren auftreten. Wird das zu stark, kann zumindest zeitweise eine Einzelhaltung erforderlich werden. Die Haltung von einem Männchen mit vier Weibchen in einem 120 * 50 * 60 cm großen Becken klappt bei mir derzeit recht gut - mit erfolgreicher Reproduktion.

 

Paramesotriton deloustali sind kräftige Tiere, die 20 cm Gesamtlänge deutlich überschreiten können. Mein größtes Weibchen hat inzwischen eine Gesamtlänge von gut 25 cm. Als ich es sieben Jahre vorher bekommen habe hatte es eine Gesamtlänge von ca. 17 cm. Sie gelten somit als die größte Spezies der Gattung. Die Oberseite ist braun, mit einer deutlichen Rückenleiste und gut abgesetzten dorso/lateralen Kanten. Die Braunfärbung wird zum Schwanzende hin deutlich heller. Die Bauchzeichnung ist bei dieser Art besonders prächtig ausgeprägt.

 

Hier einige Bilder von meinen Tieren:

 

Weibchen, Tam Dao:   

              Weibchen 1                                                  Weibchen 2

 

 

 

 

 

 

Eiablage

 

 

 

 

 

 

 

Weibchen 1

Männchen, Tam Dao:

 

 

 

 

 

 

Paar:

 

 

Nachzucht :

(von einem anderen Urodelenfreund bekam ich 2007 diese Eier)

Sie sind inzwischen zu 1,3 geschlechtsreifen Tieren herangewachsen, die im

Januar 2013  die ersten befruchteten Eier abgelegt haben

 

 

Larve 1. Tag

Larven 3 Wochen, meist in Pflanzen

Metamorphose

 

 

Literatur zur Gattung Paramesotriton

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Paul Bachhausen

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